Und zack…in 6 Tagen ist Weihnachten. So richtig komm ich noch nicht in Stimmung, auch wenn ich alles dafür tue – Plätzchen sind mehrfach schon gebacken und diese Woche wird nochmal richtig nachgelegt, sodaß alle Dosen voll sind (Ja ich weiß, man könnte auch einfach das ganze Jahr über „Kekse“ backen, aber das Flair dabei ist ein anderes und ganz ehrlich, Zimtsterne schmecken mir im Juli einfach nicht). Der Weihnachtsbaum steht und ist seit heute geschmückt. Hier und da steht Weihnachtsdeko rum, die vierte Kerze brennt, aus dem Radio dudeln seit Wochen Christmas-Songs und ich wache mittlerweile mit Ralfs Weihnachtsbäckerei im Kopf auf. Es ist alles bereit. Und dennoch…
Dennoch ist diese Vorweihnachtszeit nicht so wie sonst. Seit Anfang November habe ich keine einzige Woche erlebt, ohne das ein krankes Kind zuhause war. Alles fing mit einem unglücklichen Schulunfall von K1 an, ging dann im Pingpong der beiden Ks und mir weiter mit diversen grippalen und Erkältungsinfekten, Scharlach, Bindehautentzündung, Kotzeritis, Bauchschmerzen mit Rennerei, und mündet jetzt gerade mit einer fiebrigen Mittelohrentzündung (wahrscheinlich!! Ich war nicht beim Kinderarzt – 4h Wartezeit in der Kälte, weil das Wartezimmer, die Anmeldung und das Treppenhaus voll sind, sind mir ernsthaft einfach zu lang).
Der November war echt hart und ich hab mir gewünscht, dass er möglichst schnell vorbei geht. Leider war der Dezember bislang auch nicht besser. Es hört einfach nicht auf. Ich wundere mich ja auch gar nicht mehr. 3 Jahre lang haben wir uns hinter Masken versteckt und alle möglichen Viren und Bakterien haben regelrecht mit den Bratpfannen auf den ersten maskenfreien Winter gelauert und schlagen jetzt einfach blind um sich.
Die Kinderärzte wissen nicht mehr wohin mit den kleine Patienten und die Kinderstationen in den Krankenhäusern sind maßlos überlastet. Und was kommt in den Medien? Lasst und nicht den Kopf n den Sand stecken und nicht immer das negative sehen – es gibt doch schon so wenig zu lachen – laßt uns lieber die Fußball-WM im Ausbeuterland Quatar schauen. Das ist so weit weg, das berührt uns ja nicht primär.
Wir hatten eine Maskenpflicht für Kinder, weil sonst die Intensivstationen für Erwachsene zu knapp geworden wären.
Instagram: @erik_fluegge
Jetzt werden die Stationen für Kinder knapp und ich vermisse auch nur den Hauch einer Debatte, was Erwachsene beitragen können, um das zu lösen.
Dieses Jahr wollten wir mit den Urgroßeltern Weihnachten feiern – die sind auch schon Mitte/Ende 80 – jetzt wissen wir noch nicht, ob wir das verantworten können, mit angeschlagenen Kids, die es nicht schaffen sich von einem Infekt zu kurieren bevor der nächste zuschlägt, dort wirklich hinzufahren. Scheiß Entscheidung. Aus vielerlei Gründen.
Wir mussten dieses Jahr zweimal losfahren, um einen Weihnachtsbaum zu besorgen, weil beim ersten Ausflug (btw. 20min hin und 20min Rückfahrt) K2 mehr oder weniger mitten in der Tannenbaum-Schonung Fieber gekriegt hat.
Wir haben es bisher nicht ein einziges Mal geschafft, als Familie einen schönen Weihnachtsmarkt zu besuchen. Jedesmal wenn wir uns mit Freunden verabredet haben, oder uns überlegt haben „dieses Wochenende fahren wir los“….Jedesmal ist jemand kurzfristig krank geworden. Aktuell gestern schon wieder. K1 lag wieder mit knapp 39 Grad und einem schmerzenden Ohr im Bett. Und wieder muss ich Freunden absagen und so langsam müssen wir das wohl abhaken für dieses Jahr.
Dieses mal hat’s mir aber gereicht und ich bin nochmal in den Supermarkt gefahren und habe uns wenigstens ein paar Klassiker vom Weihnachtsmarkt zu Hause nachgemacht. Und da ich behaupte, dass ich nicht die Einzige Mutter bin, die zur Zeit diese oder ähnliche Probleme hat, teile ich die Ideen und Rezepte mit euch.
Wir starten heute mit gebrannten Mandeln. Ungefähr 15min Invest, das Haus duftet wie an einer Mandelbude auf dem Weihnachtsmarkt. Einfach toll!

Gebrannte Mandeln wie vom Weihnachtsmarkt…oder besser?
- 125 g Zucker
- 2 Päckchen Vanillezucker
- 100ml Wasser
- 1 TL gemahlener Zimt
- 200 g Mandeln mit Haut
Also vorneweg…ich mach immer zwei Packungen Mandeln, also demnach von allem das doppelte…weil die bei uns so schnell weg sind.
Das Wasser in einer beschichteten Pfanne erwärmen. Den Zucker und den Vanillezucker im Wasser auflösen und zu köcheln bringen. Zimt zugeben und einrühren.
Mandeln in das kochende Zuckerwasser geben und unter gelegentlichem Rühren so lange bei mittlerer Hitze kochen bis das Wasser verdampft ist. Der Zucker beginnt dann zu kristallisieren und die Mandeln sind mit einer harten, matten Zuckerschicht überzogen.
Mandeln unter ständigem Rühren (am besten mit einem Holzlöffel um die Pfanne nicht zu beschädigen) weiter erhitzen, bis die oberste Zuckerschicht wieder etwas schmilzt und karamellisiert – und auch zwischen den Mandeln keine losen Zuckerbröckchen mehr zu sehen sind.
Dann die Mandeln auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech verteilen, mit zwei Gabeln ein bisschen voneinander trennen und kurz abkühlen lassen (5min reichen). Danach kann man die Mandeln per Hand voneinander trennen und noch leicht warm genießen. Guten Appetit.

Die Mandeln schmecken super…aber was ist mit den Zuckerresten in der Pfanne?
Auch die lässt sich überraschend gut reinigen, wenn man fix ist. Entferne am besten sofort den restlichen Zucker/Karamell. Danach kannst du die Pfanne wie gewohnt reinigen.
Ist der Karamell schon eingetrocknet, gibst du einfach Wasser in die Pfanne, stellst sie auf den Herd und erhitzt das Ganze. Der Zucker löst sich und du kannst ihn mitsamt dem Wasser weggießen.
Angeblich kann man gebrannte Mandeln auch im Backofen oder der Mikrowelle zubereiten – das habe ich aber noch nie gemacht. Wenn da jemand gute Erfahrungen gemacht hat, gerne kommentieren.
Lass es gut knuspern.
Frollein.Mpunkt